(BM) Neelke Ellen Lieutenant erreicht mit ihrer Facharbeit den 3. Platz des Schalom-Chaver-Preises. Der Schalom-Chaver- Preis (übersetzt etwa „Sei gegrüßt Freund“) wurde von der Deutsch – Israelischen – Gesellschaft Ostfriesland und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Ostfriesland 2013 das erste Mal ausgelobt. Prämiert wurden die besten Facharbeiten Gymnasialer Oberstufen, die sich mit jüdischem Leben in Ostfriesland, der deutsch-jüdischen Geschichte, Antisemitismus, dem christlich-jüdischen Zusammenleben, dem Judentum, dem deutsch-jüdischen Verhältnis und dem Staat Israel beschäftigen.
Die Preisverleihung erfolgte am 24.01.2014 in der ehemaligen jüdischen Schule in Leer.
Neelke schrieb in ihrer Facharbeit über das Schicksal der Auricher Judengemeinde von 1933 bis 1940 am Beispiel der Familie Stoppelmann.
Den Anstoß für Neelke, die mit ihrer Facharbeit die Erinnerung an die Auricher Juden, die dem Holocaust zum Opfer fielen, lebendig erhalten will, lieferte ein Karteikarte des Staatsarchivs Aurich. Es handelt sich um eine jüdische Meldekarte der Stadt Aurich, in der der Gerson und Minna Stoppelmann eingetragen sind. Gerson und Minna Stoppelmann fielen dem nationalsozialistischen Rassenwahn zum Opfer, ihr Sohn Siegfried, der 1939 nach einer abenteuerlichen Flucht in Palästina eine vorübergehende Heimat fand, kehrte 1957 nach Deutschland zurück und setzte sich in Bremen für eine deutsch-jüdische Aussöhnung ein.
Die Laudatorin Frau Maschmeyer-Pühl hob in ihrer Würdigung der Facharbeit besonders hervor, dass Neelke für ihre Facharbeit viel eigenständig recherchieren musste, weil sie, bezogen auf die Familie Stoppelmann, nicht auf vorhandene Literatur zurückgreifen konnte. Als Quelle dienten Neelke Unterlagen im Staatsarchiv und ein reger Kontakt mit Gerschon Stoppelmann, dem Sohn von Siegfried Stoppelmann.
Das Preisgeld will Neelke verwenden, um die Patenschaft für einen Stolperstein für Minna Stoppelmann zu übernehmen.
Fotos:
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