(TJ) Am 7. November 2024 setzten die Schülerinnen und Schüler des Geschichtskurses von Herrn Trebesch und Frau Gerner aus der 12. Klasse der IGS Aurich ein Zeichen des Erinnerns und Gedenkens. Im Rahmen einer Stolperstein-Putzaktion reinigten sie mehrere Steine in der Julianenburger Straße, Am Neuen Hafen und in der Oldersumer Straße. Diese Stolpersteine erinnern an Menschen aus Aurich, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert oder ermordet wurden.
Die Stolperstein-Putzaktion am 7. November
(TJ) Am 7. November 2024 setzten die Schülerinnen und Schüler des Geschichtskurses von Herrn Trebesch und Frau Gerner aus der 12. Klasse der IGS Aurich ein Zeichen des Erinnerns und Gedenkens. Im Rahmen einer Stolperstein-Putzaktion reinigten sie mehrere Steine in der Julianenburger Straße, Am Neuen Hafen und in der Oldersumer Straße. Diese Stolpersteine erinnern an Menschen aus Aurich, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert oder ermordet wurden.

Der 9. November – Tag des Gedenkens
Der 9. November ist ein symbolträchtiges Datum in der deutschen Geschichte. Er erinnert an die Novemberpogrome von 1938, als in ganz Deutschland Synagogen brannten, jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört wurden und unzählige Menschen misshandelt oder ermordet wurden. Diese Gewalt war kein spontaner Ausbruch, sondern ein gezielt organisierter Pogrom, gelenkt durch die nationalsozialistische Führung. Die Pogromnacht markierte den Übergang von Diskriminierung zu systematischer Verfolgung – den Beginn des Holocaust.
Die Pogromnacht in Aurich
Auch in Aurich traf die Gewalt die jüdische Gemeinde schwer. Die Synagoge wurde niedergebrannt, jüdische Geschäfte geplündert und zerstört. Rund 50 jüdische Männer wurden verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Von über 400 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, die einst in Aurich lebten, überlebten nur etwa 150 den Holocaust.
Stolpersteine – Erinnerung im Alltag
Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig erinnern mit kleinen Messingplatten vor Häusern an die letzten Wohnorte der Opfer. Jeder Stein trägt die Inschrift „Hier wohnte…“ und nennt Namen, Geburtsjahr und Schicksal eines Menschen. Über 107.000 Steine liegen inzwischen europaweit – auch in Aurich – und machen Geschichte dort sichtbar, wo sie geschah: mitten im Alltag. Ein Beispiel ist der Stein in der Oldersumer Straße 74, der an Adolf Friedrich Jensen erinnert. Der Lehrer und Sozialdemokrat wurde wegen seiner Überzeugungen verfolgt, überlebte jedoch den Krieg und wirkte nach 1945 am demokratischen Wiederaufbau mit.

Mit der jährlichen Stolperstein-Putzaktion übernehmen die Schülerinnen und Schüler der IGS Aurich Verantwortung für das Erinnern und zeigen, dass Gedenken nicht nur ein Blick in die Vergangenheit ist, sondern ein Auftrag für die Zukunft.
