Fachbereich Deutsch

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Britta Matzk (MB)Fachbereichs­leitung:
Britta Matzk

Deutsch-Unterricht heute
erkennen - losgehen - handeln - gemeinsam - für mich und andere

Beim Thema „Deutschunterricht“ denkt vielleicht so mancher an die – zugegeben nervenaufreibende – Frage: Wie kann ich nur herausfinden, was der Autor mit diesem Text sagen wollte?
Entgegen landläufiger Meinung geht es allerdings in keiner Weise um genau diese Frage. Ganz im Gegenteil: Es geht in erster Linie nicht um den Autor oder die Autorin eines Textes, sondern um seine Rezipienten, d.h. bei uns, um jede einzelne Schülerin, um jeden einzelnen Schüler. 

Die Leitfrage des Deutschunterrichts lautet also immer:

Inwiefern gibt es hier ganz konkrete Bezüge zu MEINEM LEBEN?  

Dabei greifen Themen, Textinhalte und –formen ineinander. Die Schülerinnen und Schüler lernen systematisch von Jg. 5 bis möglicherweise hin zum Abitur Verfahren zur Analyse, zur Interpretation sowie zum Hinblicken auf das eigene Leben und das ihrer Mitmenschen kennen und anwenden. Auf dem Weg zur Mündigkeit lernen sie außerdem sich mündlich und schriftlich auszudrücken. Die Bedeutung von Sprache in subjektiven, gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen wird emanzipatorisch vermittelt.
Unsere Kerncurricula Deutsch, Sek. I und Sek. II geben dazu vier Kompetenzbereiche  vor:

Sprechen und Zuhören – Schreiben – Mit Texten und Medien umgehen – Sprache reflektieren

Thematische Rahmenthemen sind bei uns zum Beispiel
•    Bedeutung und Formen von Freundschaft
•    Individualität, gegenseitiger Respekt, Toleranz, Integration            
•    Verantwortung für mich und andere
•    Konflikte und Lösungen
•    Randgruppen
•    Familie, Schule, Gleichaltrige – Individuum und Gemeinschaft
•    Liebe und Glück
•    Leben in politischen Krisensituationen
•    Leben im Wandel der Zeiten
•    Verantwortung der Wissenschaften
•    Ethische Grundfragen
•    Medienerziehung

Eine genaue Übersicht über zu vermittelnde Kompetenzen und Themen findet sich in unserem Deutsch-Curriculum.
In der Sekundarstufe I arbeiten wir mit der Gymnasialausgabe des Lehrwerks P.A.U.L. D., in der Sekundarstufe II mit P.A.U.L.D. (Oberstufe)
Differenzierte Rückmeldungen zu Fähigkeiten und Entwicklungsprozessen geben wir in den Jahrgängen 5 -8 in Lernentwicklungsberichten (LEB); ab Jahrgang 9 erfolgen Leistungsbewertungen in Notenzeugnissen.

Stücke von früher –  im modernen Zeitalter noch erlaubt?Leser

Eine ganz klare Antwort: Nicht nur erlaubt, sondern hochaktuell!
In allen Jahrgängen gehen wir manchmal auch zurück in frühere Zeiten. So bekommen unsere Jüngsten Einblicke in klassische Kinder- und Jugendbücher. Für die etwas Älteren stehen neben zeitgenössischen Romanen klassische Novellen – etwa von Storm oder Keller - auf dem Lehrplan. In den höheren Jahrgängen, vor allem im Deutschunterricht der gymnasialen Oberstufe, werden klassische Dramen – wie Schillers „Kabale und Liebe“ oder Goethes „Faust“ -, epische Werke und Gedichte aus unterschiedlichen Literatur-Epochen gelesen. Dabei entwickelt sich immer wieder die Erkenntnis, dass Texte aus vergangenen Jahrhunderten tatsächlich in enger Verbindung mit unserer Gegenwart stehen: Themen wie z. B. „Liebe“, „Individuum und Gesellschaft“ ,  „Vernunft und Leidenschaft“ ziehen sich wie ein roter Faden durch die Entwicklung der Menschheit und bleiben so immer aktuell.

Theater – nicht nur klassisch

Bretter, die die Welt bedeuten, bilden in unserer Schule auch einen besonderen Schwerpunkt: Neben vielfältigen Theaterprojekten, in denen  unsere Schülerinnen und Schüler sich selbst ausprobieren und so in ihrer Persönlichkeit kreativ weiterentwickeln können, haben wir eine lange Tradition in enger Verbindung zur Landesbühne in Wilhelmshaven - zum Jungen Theater. Wir holen regelmäßig Inszenierungen von Jugendstücken an unsere Schule, die im Deutschunterricht vor und nachbereitet werden. Dabei gibt es auch immer Möglichkeiten, hinter die Kulissen zu blicken und mit  Schauspielern, Schauspielerinnen, Regisseuren und Regisseurinnen zu diskutieren.
In einem modernen, zeitgemäßen, schülerorientierten Deutschunterricht  gehören außerdem szenische Interpretationsverfahren unbedingt dazu: Rollen werden erarbeitet, ausprobiert und reflektiert – so erfolgt eine textdurchdringende literarische Erarbeitung im Zusammenhang mit subjektiven Lebenserfahrungen. Gerade darin liegt eine hervorragende Möglichkeit, an der Lebenswelt unserer Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen. Sie lernen außerdem sich zu präsentieren und werden zunehmend freier und selbstbewusster.  

DSC00784Lesen und verstehen – Orientierung in der Welt

In unserer heutigen Gesellschaft wird die Fähigkeit der informationsentnehmenden Textverarbeitung immer stärker verlangt. Deshalb legen wir im Deutschunterricht an unserer Schule auch besonderen Wert auf Vermittlung und Training von Techniken zum sinnentnehmenden und –verarbeitenden Lesen. Damit beginnen wir bereits bei unseren Neuankömmlingen - mit einer pädagogischen und fachlichen Besonderheit: Im 5. Jahrgang führen wir mit unseren Schülerinnen und Schülern zwei speziell konzipierte Methodentage zum verstehenden Lesen durch. Weitere, zunehmend anspruchsvollere Methoden der Textaneignung und –verarbeitung werden dann bis hinauf in die Oberstufe im Deutschunterricht – und davon ausgehend auch in anderen Unterrichtsfächern – angewandt (Fünf-Schritt-Lesemethode, Reziprokes Lesen (Gruppenlesen), Sieben-Schritt-Lesemethode).
Mit der  Vermittlung solcher Methoden und Techniken legen wir auch bereits eine gute Grundlage für ein mögliches späteres wissenschaftliches Studium, wo eben diese Fähigkeiten verlangt werden.

Vielfalt gestalten – individuelle Zugänge als Chance

Es versteht sich von selbst, dass Kinder und Jugendliche sich in ihren Leistungsfähigkeiten unterscheiden und ebenso verschiedene Interessen haben. Neben besonderen Förderkursen (LRS) und der regelmäßigen Teilnahme am bundesweiten Vorlesewettbewerb (Jg. 6), kommen wir dieser Heterogenität mit der inneren Differenzierung entgegen, indem wir verschiedene Unterrichtsmaterialien und unterschiedliche Lernformen bereitstellen. Zum Beispiel kann aus einem Angebot verschiedener Lektüren je nach Schwierigkeitsgrad und Themeninteresse ausgewählt und individuell mit Begleitung der Lehrkraft gearbeitet werden. Auf diese Weise können u.a. Lesetagebücher entstehen, die Augen von Mitschülern, Lehrerinnen und Eltern zum Leuchten bringen.DSC00798


Mit  o f f e n e n  Augen schauen
•    auf das eigene Leben
•    auf Probleme
•    auf die Wunder dieser Welt

erkennen – losgehen – handeln – gemeinsam – für mich und andere:

Das Motto unseres Deutschunterrichts!