Verabschiedung der Pensionäre
(HO) Das Schuljahr neigt sich stark dem Ende zu und wieder einmal verabschieden wir zwei liebgewonnene Kollegen in den Ruhestand, die beide auf ihre Weise zum Gelingen unserer Schule beigetragen haben:
Zum einen Enno Henning, langjähriger Jahrgangsleiter an der IGS Waldschule Egels und der IGS Aurich und seines Zeichens Fortbildungsweltmeister: Wurde er in früherer Zeit in Workshops wie „Ich geh zur Waldschule, was nun?“ gesichtet, eignete er sich später mit Niederländisch parallel zum Schuljob eine ganze Sprache neu an, um sie zu unterrichten. Dafür vergibt die Personalakte das höchste Lob, das sich ein Beamter wünschen kann: „besonders gewissenhafte Wahrnehmung der Dienstpflichten“. Die Kolleginnen und Kollegen sind da etwas persönlicher: Sie loben Ennos Fähigkeit, die Schule als Ganzes und trotzdem jedes Schulkind individuell im Blick zu haben, ein facettenreicher Gesprächspartner zu sein und immer wieder Lösungen für jedes kleine und große Problem zu finden.
Apropos facettenreich: Enno hat sich nicht nur im Niederländischen hervorgetan, sondern auch in seinen „Kernfächern“ Kunst und Sport: Als „Godfather of Skifahren“ ist ihm keine Piste zu anspruchsvoll und keine Sportart zu schwierig, um sie nicht doch einmal auszuprobieren. Selbst auf dem Tanzparkett macht er eine gute Figur – ob nun in der Turnhalle oder in der Küche der Skigruppe. Und ob sein schulisches Engagement sich mit einer Urkunde einfach so beenden lässt, daran hat mindestens die Fachschaft Kunst ihre Zweifel, bekam sie doch noch vor kurzem bei einem Besuch der Emder Kunsthalle von Enno noch einen sprudelnden Quell von Unterrichtsideen zu hören.
Ganz persönlich und standesgemäß auf Platt verabschiedete Jahrgangsleiterkollege Hartwig Oldenettel seinen Kollegen, bevor der frischgebackene Pensionär nochmal selbst ans Mikro durfte und sich – ebenfalls auf Platt – mit zwei guten Zitaten für jeden Tag verabschiedete: „Blieft bewohrt!“ und „Dat löppt sük all’ns torecht!“ Hett he fein seggt. Und die Band schmettert Alice Coopers unsterbliches „School’s out“.
Zum anderen Wilfried Wiemer, IGS-Urgestein, das seiner Schule seit 1994 die Treue hält! Wilfried hat nach den Worten von Religion-Fachbereichsleiter Sebastian Scheibling schon so viele Gesamtkonferenzen absolviert, dass er eigentlich alles schon gesehen hat und bei einigen „neuen Ideen“ nur müde gegähnt haben dürfte, denn: Alles schonmal da gewesen und Wilfried weiß meistens auch, wann und wo.
Doch er beschränkte sich nicht auf die Rolle als stummer, bestens informierter Chronist der Schulgeschichte, nein: Nicht nur im Schulvorstand mischte Wilfried sich sein, machte auf Probleme aufmerksam, schrieb E-Mails an die Schulleitung, diskutierte meinungsstark mit Verve auf Konferenzen und legte dabei so manchen Finger in so manche Wunde. Passend dazu intonierte er – als wohl erster Verabschiedeter überhaupt – selbst zusammen mit der Lehrer*innenband den Ärzte-Song „Es ist nicht deine Schuld“ – da dürfte wohl jeder und jedem klar geworden sein, wie ernst es ihm damit war und ist.
Sein viel größeres Engagement galt jedoch der schulischen Theaterlandschaft: Keine Theateraufführung, die nicht mit seinem Namen verbunden gewesen wäre, ganz besonders sein Meisterwerk, das er mit dem Musical Peer Gynt zum vierzigjährigen Bestehen auf die IGS-Bühne brachte. Aber nicht nur das große Bühnenstück, auch die individuelle Arbeit mit seinen Schüler*innen machte ihn als Pädagogen aus. Musikkollegin Traute Arends nannte ihn daher einen ständigen Schatzsucher, dessen Wirken sicher viele Theater- und Musiktalente hervorgebracht hat.
Wir wünschen den beiden Neu-Pensionären alles Gute für den Ruhestand!