(GZ) 12 Schüler* innen des 7. Jahrgangs wurden in diesem Jahr von der Erzieherin Frau Gerz zu Streitschlichter*innen ausgebildet. Sie begannen am Freitag, 14. September die Ausbildung im Rahmen eines Projekttages.Zu Beginn wurde zusammengetragen, welches Bild die Teilnehmer*innen von einem Streitschlichter/einer Streitschlichterin haben. Was muss man können? Welche Persönlichkeitsmerkmale sind wünschenswert? Es zeigte sich, dass die Teilnehmer*innen sich schon mit der Frage auseinander gesetzt hatten, denn sie konnten ihre Vorstellungen klar formulieren: Streitschlichter sollten grundsätzlich unparteiisch sein und die Streitenden fair behandeln. Sie sollten freundlich sein, Geduld haben und auch in Stresssituationen Ruhe bewahren. Jedoch, da waren sich alle einig, sollten sie sich auch durchsetzen können und im Gespräch die Führung übernehmen. Bei der Streitschlichtung selbst müssen sie viele Fragen stellen, gut zuhören und das Gehörte „spiegeln“, also mit eigenen Worten wiedergeben. Wichtig ist auch: Streitschlichter vermitteln nicht bei „Mobbing“. Wenn sich eine Gruppe von Kindern zusammenschließt und gezielt über einen längeren Zeitraum ein anderes Kind mobbt, müssen sich die ausgebildeten Fachkräfte vom Mobbing-Interventionsteam darum kümmern. Im nächsten Teil der Ausbildung wurde das Thema „unterschiedliche Sichtweisen“ behandelt. „Das war doch nur Spaß!“ „Das ist doch nicht schlimm!“ „Beim letzten Mal haben die doch gelacht, als wir hinter ihnen hergelaufen sind.“ Konflikte entstehen oft, weil Menschen ein und denselben Sachverhalt unterschiedlich wahrnehmen: was für den einen witzig ist, kann für den anderen eine Beleidigung sein.
Was man einmal lustig fand, kann beim nächsten Mal lästig sein. Anhand von Fallbeispielen und Rollenspielen wurden solche Situationen bearbeitet: Welche Fragen kann man stellen, um herauszufinden, was wirklich geschehen ist, und wie stellt sich die Situation für jeden der beiden Streitenden dar? Welche Gefühle waren im Spiel? Bei der abschließenden Reflexion des Projekttages waren viele Teilnehmer*innen sich einig, dass die Rollenspiele, bei denen man sich selbst als Streitschlichter*in ausprobieren kann, am wichtigsten für die Ausbildung sind. Dementsprechend haben die Schüler*innen am 2. Projekttag überwiegend in Kleingruppen gearbeitet, Gesprächsstrategien entwickelt und diese im Plenum präsentiert. Sie mussten dabei auch üben, sich gegenseitig Feedback zu geben und dabei fair, aber auch ehrlich und kritisch zu sein. Erfahrungsgemäß tendieren die Teilnehmer*innen eher dazu, sich sehr „freundlich“ zu beurteilen und Kritik auszusparen. Das aber hilft nicht weiter. Die Streitschlichter*innen lernen, was auch im Mittelpunkt des Streitschlichtungsgespräches steht: die eigene Sichtweise ehrlich, aber verträglich zum Ausdruck zu bringen. Am 8. November war es dann so weit: Frau Humenik, die Jahrgangsleiterin des 7. Jahrgangs überreichte den neuen Streitschlichter*innen feierlich ihre Urkunden und die Streitschlichterausweise. „Wir setzen unser Vertrauen in euch und sind stolz darauf, dass ihr, Schüler*innen des 7. Jahrgangs, eine wichtige Aufgabe an unserer Schule übernehmt“, sagte sie in ihrer Rede. Inzwischen haben die neuen Streitschlichter*innen gespannt und motiviert ihre Arbeit im 5. Jahrgang aufgenommen.
Die neuen Streitschlichter*innen sind:
7a: Lea Marie Wenholt, Meriel Tarja Bock
7b: Lara-Sophia Aden, Jannik Reese, Imke Seeberg
7c: Viktoria Rybin, Janina Schoolmann, Ahmad Seijari
7d: Ole Hartmann, Cedrik Elftmann, Joscha Mannott