Wissen ist ein Gift

von Bartlomiej Dziuba

Jeder kennt sie, sie sind überall! Immer diese BESSERWISSER! Ich glaube jeder von ihnen hat diese Situation schon einmal durchlebt: Sie sind sich einer Sache derart sicher, bereit die Sache anzugehen, glauben zu wissen was sie erwartet, da kommt einer dahergelaufen und nimmt sich einfach das Recht sie eines vermeintlich besseren belehren zu müssen. Sie sind genervt und wünschen sich vielleicht das dieser nie aufgetaucht wäre, dennoch stellt sich nun unweigerlich die Frage: Wer weiß es Besser? Sie oder der Dahergelaufene? Vorallem aber: Wollen sie überhaupt eine Antwort auf diese Frage? Knifflig, dennoch lässt sich diese leicht beantworten: Das Wissen macht uns weder besser, noch glücklicher.  Eine äußerst simple und klare Antwort, aber stimmt diese? Genau damit möchte ich mich im folgenden auseinandersetzen.

Zunächt muss gesagt werden und da glaube ich werden mir die meisten zustimmen, das Wissen ist kein Preis den man in seinen Händen hält, sondern ein Ziel wonach ein jeder das freie Recht hat zu streben. Doch bevor ich tiefer in die Materie einsteige, finde ich sollten wir zunächst versuchen das Wissen zu definiern, damit wir uns gegenseitig verstehen und auch im Klarem sind worüber wir eigentlich reden. Einfach gesagt beschreibt das Wissen im Besitz von Informationen über jegliche möglichen Fakten oder Sachverhalte zu sein. Dennoch ist Wissen nicht gleich Wissen, nein, es ist vielseitig, so können einige zum Beispiel ein fachspezifisches Wissen, wie über Mathematik oder Biologie besitzen, wiederum andere können etwas vollkommen simples Wissen und sei es auch nur was jemand zu seinem Geburtstag als Geschenk erhalten soll. Nicht zuletzt kann jener ebenso allwissend sein, realistisch gesehen unmöglich, andererseits wer weiß schon ob dies wirklich die Wahrheit ist.

Das Wort "Wissen" klingt zunächst einmal harmlos und dennoch kann es durchaus als Waffe, als Täuschung genutzt werden! So kann jemand einem anderen ein vermeindlich wahres Wissen über eine bestimmte Thematik oder Gegebenheit vermitteln, dieser glaubt dies und wird womöglich in der folgenden Zeit schlechte oder gar schädliche Erfahrungen damit machen. Ein einfaches Beispiel wäre die klassiche Lehrer-Schüler Sitiation, der Schüler glaubt dem Lehrer automatisch was dieser ihm beibringt, dieser ist schließlich sein Lehrer und würde ihn doch niemals belügen. Zugegeben vielleicht nicht ganz ein passendes Beispiel, dies sollte ihnen jedoch lediglich veranschaulichen wie leicht man hinter das Licht geführt werden kann, wenn man eines Sekunde lang nicht aufpasst. Es müssen auch nicht immer die Lehrer sein es können ebenso gut vermeindlich beste Freunde oder genauso gut alljene sein die auf den ersten Blick hin unschuldig erscheinen. Im folgendem Fall, wie auch allgemein spielt das Rollenbild von jemandem eine wichtige Rolle, denn so wie wir einen anderen einschätzen, so richtet sich auch unser Maß an Zurechnungsfähigkeit die wir demjenigen zuteilen und folgend auch die Stärke des Vertrauens, welche wir zu diesem aufbauen.

Dies ist mit einer der schlimmsten Fehler die man im Leben begehen kann, jemanden blind zu vertrauen und zu glauben was dieser einem weiß machen will. So finde ich sollte man Kinder schon von beginn an beibringen Dinge zu hinterfragen und vor allem dazu zu bringen sich selbständig ein eigenes Bild von jeglichen Dingen zu machen, nochmal einen Schritt zurück zu gehen und nicht blind loszulaufen und dann womöglich tief zu fallen! Damit wird wie ich finde den neuen Generationen eine große Hilfe und eine gute moralische Grundlage für das ihnen bevorstehende Leben geschaffen. Denn keine Frage, ich und auch Sie sind schon einmal im Leben bestimmt durch Unwissenheit oder Täuschung, bitte entschuldigen sie meine Wortwahl, auf die Schnauze gefallen. Ich selbst kann nur sagen: Es war keine schöne Erfahrung. So würde es mich ebenso wundern wenn sie sich nach einer derartigen Erfarhrung besser als zuvor gefühlt hätten.

Dennoch muss gesagt werden dort wo Schatten ist, ist auch Licht, so hat das Wissen auch seine positiven Seiten. Eine persönliche Erfahrung meiner selbst wäre: Wenn ich mich auf eine bevorstehende Klausur vorbereitet habe, demnach Wissen angeeignet habe und dieses wärend der Klausur vollkommen ausschöpfen konnte, verschaffte mir dies immer ein Gefühl von Selbstzufriedenheit, ein Gefühl von Vollkommenheit. So hat  mich dieses Wissen ein weiteres mal im Leben ein Stück weit mehr voran gebracht! Ich denke Sie wissen wovon ich rede, egal in welcher Situation man sich befindet und an jeweilige Dinge mit zuvor angeeignetem Wissen herangeht, ist es im Nachhinein ein ganz anderes Bewusstsein was man verspürt als wäre man unwissent an jeweilge Situation heran gegangen. Ob man nun ohne vorher gelernt zu haben eine Klausur schreibt und schlechte Note erhält oder ob man tatsächlich lernt und besser bewertet wird ist ein Unterschied.

Wie man sieht kann das Wissen einen grundlegend beeinflussen, sei es im guten oder schlechtem Sinne, sei es freiwillig oder auch unfreiwillig. Und dennoch beeinflusst uns das Wissen nicht nur in unserem zukünftigen Handeln, sondern auch auf der Gefühlsebene! Etwas teifgreifendes wäre zu erfahren jemand sei gestorben der einem womöglich sehr nah stand. Dies kann einen jeden in Sekundenschnelle verändern. Ich denke Sie und die meisten werden wissen wovon ich rede, wehalb ich darauf auch lieber nicht weiter eingehen möchte.

Es ist interessant und zugleich beängstigend mit anzusehen, was das Wissen und sei es auch nur ein kleiner Fakt über allem möglichen bei einem anrichten kann. Ich muss dazu aber sagen das es mich dennoch nicht wundert. Wir sind einfach gesagt eben nur Menschen, dass traurige an dieser Sache ist, viele erkennen dies heutzutage einfach nicht mehr. Die Menschen beurteilen jeden meist nur nach dessen Handeln, zugleich spielt aber ein bestimmter und vor allem wichtiger Aspekt mit ein: Das Vorwissen. Wir kennen diesen Begriff in der Gesellschaft auch unter dem Namen: Vorurteil. Jeder kennt sie und jeder hat sie schon einmal gehabt. Auch sie bestimmen unserern Umgang mit unseren Mitmenschen, nicht viele reden darüber, ich hingegen will ganz ehrlich zu ihnen sein. Das bekannteste Beispiel: Der Umgang mit Ausländern. Wir lassen uns so schnell unbewusst beeinflussen, sodass die meisten ein viel größeres Misstrauen gegen Ausländer hegen, obwohl sie möglicherweise wirklich nichts im Schilde führen und stattdessen wohlwollend sind!

Wie unschwer zu erkennen ist beeinflusst das Wissen auch unser gesellschaftliches Zusammenleben! Dies führt mich wieder zur anfänglichen Aussage
Macht uns das Wissen wirklich weder besser, noch glücklicher? Nun wir haben uns bis hier hin meiner Meinung nach schon äußerst eingehend mit dem Wissen befasst. Ich für meinen Teil bin zu dem Entschluss gekommen, dass es darauf keine richtige und keine falsche Antwort gibt. Das Wissen hat seine Vorzüge und ebenso seine Schattenseiten, letztlich kommt es darauf an wie man mit dem Wissen umgeht und es nutzt, für sich selbst und ganz besonders im Umgang mit seinem Mitmenschen. Wann man es nutzen sollte und wann nicht, dies kann man natürlich nicht zu einhundert Prozent beeinflussen, so existiert nunmal das Handeln aus dem Reflex. Ich finde dafür muss sich jedoch niemand entschuldigen oder gar rechtfertigen! Am Ende finde ich muss jeder für sich selbst entscheiden was er mit seinem Wissen anfängt und nutzt. Aber eines macht das Wissen ganz bestimmt nicht: Besser oder glücklicher als andere. Jeder hat seine Schwächen und Stärken, vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennbar, aber sie existieren.

Am Ende sind wir doch alle nur Menschen.