
Die Kolumne der IGS Aurich
Mr. HOs ganz eigene Sichtweise auf den Schulalltag.
Moin moin,
mein Name ist Mr. HO alias Jochen Hinderks und ich bin nicht nur Lehrer dieser Schule, sondern auch aufmerksamer Beobachter des Schulgeschehens. Meine – meist augenzwinkernden, aber doch immer ein Körnchen Wahrheit enthaltenden – Beobachtungen findet ihr auf dieser Seite. Feedback (per Mail oder auch auf der Rückseite eines übrigbehaltenen Arbeitsblatts in meinem Postfach) ist sehr erwünscht!
Viel Spaß beim Lesen wünscht euch
„Der Moment ist alles, das Schuljahr ist nichts“ (Folge 6)
Heute mal ein wenig Mathematik zum Einstieg. Oder, damit ihr nicht gleich aufhört zu lesen (das Wort Mathematik gehört nicht gerade zu den Eyecatchern der deutschen Sprache), sagen wir: Ein einführendes, anschauliches Beispiel. Besser? Dann los.
„Früher war alles schlechter, also besser“ (Folge 5)
Alles ist im Fluss, sagt Heraklit. Alles verändert sich, von Zeit zu Zeit sogar Lehrpläne, auch wenn es schwer zu glauben ist. Waren bis vor hundert Jahren fantastische, da logik- und konzentrationsfördernde sowie themenverbindende Fächer wie Latein und Griechisch noch zementierter Teil des gymnasialen Curriculums, müssen sie heute mit den modernen Fremdsprachen um Schüler konkurrieren – mit durchwachsenen Ergebnissen. (Entschuldigung, aber auch diese Kolumne kommt nicht ohne die eine oder andere Produktplatzierung aus.)
Was sich jedoch niemals ändern wird,
„Du bist nicht du, wenn du Lehrer bist“ (Folge 4)
An langweiligen Nachmittagen bei meiner Oma habe ich früher das ganze Arsenal der Frauenzeitschriftliteratur lesen dürfen – die einschlägigen Titel darf ich wohl als bekannt voraussetzen. Natürlich reduzierte sich mein Interesse damals auf Kreuzworträtsel, Witzseiten und – Psychotests. Ihr wisst, diese aus maximal vier Testfragen mit jeweils vier Antwortmöglichkeiten bestehenden Multiple-Choice-Häppchen, die aber tiefschürfende Fragen zu beantworten drohten
„Möge der Zeitgeist mit dir sein“ (Folge 3)
Neulich im Lateinunterricht des 13. Jahrgangs. Thema ist der Ausbruch des Krieges, den das römische Volk gegen den numidischen Egomanen Jugurtha führt. Die Schülerinnen und Schüler bringen ungefragt eigene Impulse in das Unterrichtsgespräch ein (Frechheit!) und tun ihre Meinung kund, es seien ja fast alle Kriege in der Geschichte der Menschheit unter einem Vorwand angezettelt worden. Hastig werden die größeren bewaffneten Konflikte der jüngeren Vergangenheit auf irgendwelche Vorwände abgeklopft (Zweiter Weltkrieg? Vietnam?) und durchgewinkt, da lässt sich der Lehrer zu der Bemerkung hinreißen,
„Moin Moin“ (Folge 1)
Drei. Zwei. Eins. Und bitte.
Das Experiment startet. Ich bin jetzt offiziell Kolumnist, Vertreter einer verkannten Kunstform, Sprachrohr des Schulalltags, des Soziallebens und des täglichen Wahnsinns. Cool.
Warum das Ganze?
